Als DVD & VoD

Looping

ein Film von Leonie Krippendorff

Deutschland 2016, 105 Minuten, deutsche Originalfassung

FSK 16

Kinostart: 25. August 2016

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Looping

Leila ist 19 und ein Rummel-Kind. Doch zwischen Auto-Scooter und Zuckerwatte versteht das sensible Mädchen keiner. Nicht mal ihre beste Freundin Sarah, in die Leila heimlich verliebt ist. Nach einer chaotischen Nacht, die in der Notaufnahme endet, lässt sich Leila freiwillig in eine psychiatrische Klinik einweisen. Dort teilt sie sich das Zimmer mit der scheuen Frenja (35) und der mysteriösen Ann (52). Trotz aller Unterschiede – Frenja ist verheiratet und Mutter einer kleinen Tochter, Ann hat sich ihr Leben lang gegen feste Bindungen entschieden – kommen sich die Drei schnell immer näher. Nachts büchsen sie aus der Klinik aus, baden zusammen nackt im Pool eines leerstehenden Hauses, ziehen feiernd durch die Clubs und fangen an sich zu begehren. Leila fühlt sich auf einmal erkannt und aufgehoben. Doch traut sie sich auch ohne den Kokon dieser Freundschaft wieder in die Achterbahn der Außenwelt?

Die Berliner Regiedebütantin Leonie Krippendorff hat für ihr intimes Frauen-Porträt eine sinnliche Bildsprache gefunden, bei der die Kamera dicht auf den Körpern der Figuren bleibt und ihre Suche nach Halt und Nähe mit traumwandlerischer Poesie einfängt. In der Rolle der introvertierten Leila brilliert Nachwuchsdarstellerin Jella Haase („Lollipop Monster“, „Fack Ju Göhte“ 1 & 2), die bei der Berlinale 2016 als Shootingstar ausgezeichnet wurde.

Trailer

Director's Statement
Leonie Krippendorff über ihren Film

Am Anfang der Stoffentwicklung zu „Looping“ stand nur ein abstraktes Bild. Es begegnete mir an einem gleißend hellen und bitterkalten Morgen, als ich nach einer durchfeierten Nacht auf dem Weg nach Hause durch einen menschenleeren Park lief.

Dort saß sie. Aus der Ferne war das Mädchen kaum zu erkennen, denn ihre Kleidung fügte sich farblich perfekt in die Umgebung ein. Sie saß auf dem kalten Boden und streckte den Kopf in die Richtung, aus der die Sonne eigentlich scheinen sollte. Für mich und meinen berauschten Kopf war das Mädchen wie aus einer anderen Welt gefallen und strahlte nur so vor Schönheit und Ruhe. Sie könnte schon tot sein oder gerade erst geboren, es hätte keinen Unterschied gemacht. Am liebsten hätte ich mich einfach neben sie gelegt. Zu Hause ging ich sofort schlafen, und als ich wieder aufwachte, war es schon dunkel draußen. Ich fand einen Zettel neben meinem Bett. Mit ein paar Worten hatte ich noch vor dem Schlafengehen das Mädchen im Park beschrieben, denn im Gegensatz zu dem Rest der Nacht wollte ich sie nicht vergessen.

Später traf ich meine Freunde wieder in irgendeiner Bar. Wir alle waren müde und erschöpft von der vorherigen Nacht. Gespräche fielen schwer, aber niemand wollte nach Hause gehen. Ich erzählte von dem Mädchen und ging davon aus, in meiner Faszination für sie und mit meinem Wunsch, einfach neben ihr zu liegen, nicht verstanden zu werden. Zu abstrakt und subjektiv war das Bild.

Doch ich wurde sehr gut verstanden. Denn uns alle umgibt diese Einsamkeit. Eine moderne, nicht romantisierte Einsamkeit, begründet in unseren Biografien, in falschen oder nicht getroffenen Entscheidungen.

Das Mädchen im Park, das keine Verortung in Zeit und Raum zu haben schien, weckte eine Sehnsucht in uns: Die Sehnsucht nach Begegnungen an einem Ort, der von der Außenwelt nicht berührt werden kann.

Die drei Hauptfiguren in „Looping“ begegnen sich an so einem Ort. Es ist eine psychiatrische Klinik irgendwo am Meer, doch der Ort als solcher wird nur dadurch charakterisiert, dass er den sonstigen, normalen Alltag der Figuren von ihnen fernhält.

„Looping“ ist ein Märchen, das sich an der Realität abarbeitet und unsere Gewissheiten in Frage stellt. Es erzählt die Geschichte von drei Frauen in unterschiedlichen Lebensabschnitten. Alle drei sind durch gewaltsame und schmerzvolle Umstände aus ihrem Alltag gestolpert und in die Einsamkeit gefallen. An einem utopischen Ort verbünden sie sich und starten einen Angriff aus der inneren Welt ihrer Bedürfnisse auf die äußere Welt der Zwänge.

Biografien

LEONIE KRIPPENDORFF (Regie & Buch), geboren 1985 in Berlin. Von 2009 bis 2016 studierte sie Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf. Ihr Abschlussfilm „Looping“ war für zahlreiche nationale und internationale Filmpreise nominiert und wurde mehrfach ausgezeichnet. Im Februar 2018 wurde das Drehbuch für ihren Debütfilm „Kokon“ für die „Berlinale Talents Script Station 2018” ausgewählt. 2019 war sie Jurymitglied beim Filmfestival Max Ophüls Preis. Aktuell schreibt sie an zwei neuen Spielfilmprojekten.

  • 2012

    „Streuner“ (Kurzfilm)

  • 2013

    „Teer“ (Kurzfilm)

  • 2016

    „Looping“

  • 2020

    „Kokon“

JELLA HAASE (Leila), Jahrgang 1992, spielt schon seit ihrer frühen Kindheit Theater. Mit 17 hatte sie ihre erste Hauptrolle in dem Fernsehfilm „Mama kommt!“. Nach weiteren TV-Auftritten – u.a. in zwei Folgen von „Polizeiruf 110“ – machte sie 2011 auch im Kino auf sich aufmerksam: Für ihren Auftritt in Ziska Riemanns „Lollipop Monster“ und in David Wnendts „Kriegerin“ erhielt sie den Bayrischen Filmpreis als beste Nachwuchsdarstellerin. Für ihre Rolle als minderjährige Prosituierte in dem Bremer „Tatort: Puppenspieler“ wurde sie zwei Jahre später mit dem Günter-Strack-Fernsehpreis geehrt. Dem breiten Kinopublikum ist Haase aus der „Fack ju Göhte“-Trilogie in ihrer Rolle der prolligen Chantal bestens bekannt. Daneben konnte man Haase in einer Vielzahl von Arthouse-Filmen und TV-Produktionen sehen, etwa in der Tragikomödie „4 Könige“ von Theresa von Eltz, als Teil des Ermittlerteams im Dresdener „Tatort: Auf einen Schlag“ sowie in Leonie Krippendorffs Debütfilm „Looping“ und im Fernsehdrama „Das Leben danach“ von Nicole Weegmann über das Unglück auf der Love Parade im Jahr 2010. Jella Haase wurde im Rahmen der Berlinale mit dem „European Shootingstar 2016“ geehrt. Mit den tragikomischen Roadmovies „Vielmachglas“ von Florian Ross und „Die Goldfische“ von Alireza Golafshan war sie 2018 und 2019 auf der großen Leinwand präsent, während sie mit dem Entführungsthriller „Kidnapping Stella“ das Netflix-Publikum begeistern konnte. Jüngst war sie zudem in „Das perfekte Geheimnis“ zu sehen, dem besucherstärksten deutschen Film des Jahres 2019. Neben ihrem Auftritt in „Kokon“ war Jella Haase 2020 im Animationsfilm „Die Heinzels“ (Stimme der Hauptfigur Helvi) und in Burhan Qurbanis „Berlin Alexanderplatz“ auf der großen Leinwand zu hören und zu sehen.

  • 2011

    „Lollipop Monster“

  • 2011

    „Kriegerin“

  • 2013

    „Tatort: Puppenspieler“ (TV)

  • 2013

    „Fack ju Göhte“

  • 2015

    „Fack ju Göhte 2“

  • 2015

    „4 Könige“

  • 2015

    „Heidi“

  • 2016

    „Tatort: Auf einen Schlag“ (TV)

  • 2016

    „Looping“

  • 2016

    „Pets“ (Synchron-Stimme)

  • 2017

    „Das Leben danach“ (TV)

  • 2017

    „Fack ju Göhte 3“

  • 2019

    „Die Goldfische“

  • 2019

    „Kidnapping Stella“ (Netflix)

  • 2019

    „Das perfekte Geheimnis“

  • 2019

    „Pets 2“ (Synchron-Stimme)

  • 2020

    „Die Heinzels“ (Synchron-Stimme)

  • 2020

    „Kokon“

  • 2020

    „Berlin Alexanderplatz“

LANA COOPER (Frenja) wurde 1981 in Hamburg geboren, wo sie von 2002 bis 2004 als Mitglied des Jugendtheaterclubs „Backstage“ am Deutschen Schauspielhaus erste Bühnenerfahrung sammeln konnte und im Anschluss am Schauspiel-Studio Frese ein Studium absolvierte. Ihr Kinodebüt hatte Cooper im Jahr 2008 in der gefeierten Verfilmung von Heinz Strunz’ Bestseller „Fleisch ist mein Gemüse“. Ihre erste Hauptrolle spielte sie in R. P. Kahls „Bedways“ (2010). Den endgültigen Kino-Durchbruch schaffte sie mit Jakob Lass’ Liebeskomödie „Love Steaks“ (2013). Für ihre Rolle als liebestolle Küchenangestellte erhielt Cooper beim Filmfest München den Förderpreis Neues Deutsches Kino in der Kategorie Schauspiel.

  • 2008

    „Fleisch ist mein Gemüse“

  • 2010

    „Bedways“

  • 2013

    „Love Steaks“

  • 2013

    „Geld her oder Autsch’n!“

  • 2014

    „Dieses Sommergefühl“

  • 2014

    „Wir sind die Flut“

  • 2014

    „Schmidtke“

  • 2015

    „Kaltfront“ (TV)

  • 2015

    „Mordkommission Berlin 1“ (TV)

  • 2016

    „Looping“

  • 2016

    „Wir sind die Flut“

  • 2016

    „Beat Beat Heart“

  • 2017

    „Tiger Girl“

  • 2017

    „Polizeiruf 110: Einer für alle, alle für Rostock“ (TV)

  • 2018

    „Kim hat einen Penis“

  • 2018

    „So was von da“

  • 2020

    „Tatort: Das ist unser Haus“ (TV)

  • 2020

    „Tatort: Der böse König“ (TV)

Die 1966 in Göttingen geborene und im französischen Rennes aufgewachsene Schauspielerin MARIE-LOU SELLEM (Ann) gilt als eine der wandlungsfähigsten Darstellerinnen ihrer Generation. Nach einem Schauspielstudium an der renommierten Essener Folkwang-Hochschule erhielt sie an der Philharmonie Essen ihr erstes Theaterengagement. Einem breiten Publikum wurde sie mit Tom Tykwers „Winterschläfer“ (1997) bekannt. Im Jahr 2002 war sie beim Deutschen Filmpreis für ihre Leistung in gleich drei Filmen nominiert: „Mein Bruder, der Vampir“, „Nichts bereuen“ und „Hilfe, ich bin ein Junge“. Im deutschen Fernsehen tritt sie immer wieder in Krimi-Formaten in Erscheinung (u.a. „Tatort“, „Der Kriminalist“, „Ein Fall für zwei“). Im Kino sorgte sie in Caroline Links „Exit Marrakech“ (2013) für Aufsehen.

  • 1997

    „Winterschläfer“

  • 2001

    „Mein Bruder, der Vampir“

  • 2001

    „Nichts bereuen“

  • 2002

    „Hilfe, ich bin ein Junge“

  • 2003

    „Sommernachtstod“ (TV)

  • 2006

    „Hunde haben kurze Beine“

  • 2007

    „Früher oder später“

  • 2009

    „Die Liebe der Kinder“

  • 2010

    „Wolfsfährte“ (TV)

  • 2012

    „Blutadler“ (TV)

  • 2012

    „Tatort: Borowski und der freie Fall“ (TV)

  • 2013

    „Exit Marrakech“

  • 2016

    „Looping“

  • 2017

    „Hit Mom – Mörderische Weihnachte“ (TV)

  • 2017

    „LOMO – The Language of Many Others“

  • 2018

    „Tatort – Der höllische Heinz“ (TV)

  • 2019

    „Die Spur der Mörder“ (TV)

  • 2020

    „Freud“ (TV)

  • 2020

    „Tatort: Ein paar Worte nach Mitternacht“ (TV)

  • 2020

    „Kokon“

  • 2020

    „Es ist zu deinem Besten“

Credits

Crew

Buch & Regie

Leonie Krippendorff

Kamera

Jieun Yi

Schnitt

Jihyeon Park

Produktion

Alexander Säidow, Thorsten Lenz, Johannes Wöpkemeier

Musik

Tammy Ingram

Tongestaltung

Christoph Walter

Szenenbild

Sophia Kuhn

Kostümbild

Lena Nienaber

Maske

Anna Kunz

Casting

Bettina Kamps

Cast

Leila

Jella Haase

Ann

Marie-Lou Sellem

Frenja

Lana Cooper

eine Jost-Hering-Filme-Produktion
in Koproduktion mit der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf
in Zusammenarbeit mit ZDF – Das kleine Fernsehspiel
gefördert vom Medienboard Berlin-Brandenburg

im Verleih von Salzgeber

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Kokon

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