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Benjamin

ein Film von Simon Amstell

UK 2018, 85 Minuten, englische Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Zur Besprechung in der Sissy

Zur DVD im Salzgeber.Shop

Benjamin

Sieben Jahre hat Benjamin an seinem zweiten Spielfilm gearbeitet: einem autobiografischen Drama über Liebe und Einsamkeit, in dem er selbst die Hauptrolle spielt. Am Vorabend der Premiere lernt er in einer Bar den charismatischen französischen Sänger Noah kennen und fühlt sich wie magisch zu ihm hingezogen. Doch ist Benjamin gerade jetzt, wo seine Karriere auf der Kippe steht, bereit für die wahre Liebe?

In der musikdurchfluteten Komödie glänzen Colin Morgan („Merlin“, „Humans“) und Phénix Brossard („Departure“) als Liebespaar.

Trailer

Galerie

DIRECTOR’S STATEMENT
SIMON AMSTELL ÜBER SEINEN FILM

„Benjamin“ wurde von meinen eigenen schmerzlichen Versuchen inspiriert, Liebe zu finden. Diese führten dazu, dass ich seit dem 13. Lebensjahr meine Karriere wichtiger genommen habe als alles andere. Der Film ist eine Erkundung dessen, was es bedarf, einen Menschen aus Einsamkeit und Depression, seinem sorgfältig errichteten „Selbst“, zu befreien. Ich habe gelernt, dass ich genau wie Benjamin die Liebe des Publikums gesucht habe, als es vielmehr darauf ankam, echte Nähe zu finden. „Benjamin“ beschreibt einen Weg, auf dem man begreift, welche Einschränkungen die Verteidigungsmechanismen einem auferlegt haben, und erkennt, dass man sie überwinden muss, um frei zu sein.

Ich saß auf der Rückfahrt vom Edinburgh Fringe Festival im Zug, klappte den Laptop auf und begann, Erlebnisse aus allen Beziehungen aufzuschreiben, die ich je erlebt hatte. Zwei Beziehungen erwiesen sich dabei als besonders konfliktreich und komisch. Ich entschied mich für eine der beiden und nahm die zweite als Grundlage für Benjamins Film im Film. Ich hatte viel Spaß dabei, zwei ganz verschiedene Filme gegenüberzustellen: den prätentiösen Film, den die Hauptfigur dreht, „Kein Selbst“, in dem der erhobene Zeigefinger des Autors jederzeit zu sehen ist, mit lauter konstruierten, auf Effekt abzielenden Szenen, und mein eigenes, hoffentlich subtileres Drehbuch. Die Herausforderung bestand darin, einen romantischen und doch authentischen Film zu schreiben, weshalb die Handlung mit Absicht nicht allzu eindeutig, allzu konstruiert oder berechnet sein sollte; die Liebesgeschichte sollte fast unmerklich eingefangen werden. Der Schluss kam dadurch zustande, dass ich nicht sofort „Klappe“ rief, als wir die letzte Szene gedreht hatten. Mir gefiel sehr, was Colin Morgan tat, als er keinen Text mehr hatte. Und im Schneideraum spürten wir, dass diese instinktive Reaktion genau der Schluss war, den sowohl der Film als auch die Hauptfigur brauchten.

Colin Morgan ist sehr komisch und absolut glaubwürdig, was selten der Fall ist. Ich wollte unbedingt, dass Colin seinen eigenen Akzent spricht. (Es ist das erste Mal, dass er das tut.) Nur sein Körper machte mir Probleme. Als wir anfingen zu drehen fragte ich ihn, ob er vielleicht etwas weniger Muskelprotz sein könne, doch dann dachte ich mir, dass die Buddhismus-Besessenheit der Figur sich vielleicht auch darin auswirkte, dass er zu viel Yoga machte. Noah war etwas schwieriger zu besetzen. Wir ließen viele sehr talentierte britische Schauspieler vorsprechen, aber irgendetwas war immer falsch. Kurz gesagt sollte Noah von irgendwo anders kommen als aus London, und ich glaube, die ursprüngliche Idee war, dass er aus Yorkshire kam. Schließlich fragte ich den Casting Manager aus purer Verzweiflung, ob wir nicht einen französischen oder spanischen Noah finden könnten. Und dann erinnerte ich mich an einen jungen französischen Schauspieler namens Phénix Brossard, den ich vor einem Jahr in einem Film gesehen hatte. Als Phénix dann aus Paris zum Vorsprechen kam, war die Chemie zwischen ihm und Colin einfach unglaublich. Er war so locker französisch! Es gibt einen Moment, in dem die Figur sich das T-Shirt auszieht. Alle anderen Schauspieler machten daraus eine große Aktion, aber Phénix schmiss das Shirt einfach in die Ecke und küsste Colin. Ich spürte, dass da wirklich etwas geschah.

Biografie

SIMON AMSTELL (Regie & Buch) ist ein britischer Comedian, Fernsehmoderator, Drehbuchautor, Regisseur und Schauspieler. Seine Karriere begann er als Moderator der beliebten Channel-4-Sendung „Popworld“, ein Programm über Musik- und Popkultur. Für seine Comedy-Show „Never Mind the Buzzcocks“ wurde er mit zwei British Comedy Awards und mit einem Royal Television Society Award ausgezeichnet. 2009 beauftragte ihn BBC2 damit, die Serie „Grandma’s House“ zu schreiben und zugleich die Hauptrolle zu übernehmen. Die hochgelobte Show lief zwei Seasons und wurde mit einem British Comedy Award prämiert. Amstells Stand-up-Programm „Do Nothing“, mit dem er auf internationale Tournee ging, wurde von BBC2 ausgestrahlt; sein ebenfalls international aufgeführtes Programm „Numb“ lief auf Netflix. 2019 war dort zudem ein einstündiges Stand-up-Special von Amstell unter dem Titel „Set Free“ zu sehen. Nach den beiden Kurzfilmen „Something More“ und „William“ drehte er 2017 eine Mockumentary für den BBC iPlayer: „Carnage“ spielt in der Zukunft und blickt in eine Zeit zurück, in der Menschen andere Tiere aßen. „Benjamin“ ist Amstells Spielfilmdebüt.

Filmografie:
  • 2015

    „William“ (KF)

  • 2016

    „Something More“ (KF)

  • 2017

    „Carnage“ (Dok.)

  • 2019

    „Benjamin“

Credits

Crew

Regie & Buch

Simon Amstell

Kamera

David Pimm

Schnitt

Robin Peters

Musik

James Righton

Production Design

Hannah Purdy-Foggin

Kostüme

Oliver Cronk

Produzenten

Dominic Dromgoole, Alexandra Breede, Louise Simpson

Ausführender Produzent

Mark Coombs

Cast

Benjamin

Colin Morgan

Noah

Phénix Brossard

Stephen

Joel Fry

Harry

Jack Rowan

Billie

Jessica Raine

eine Produktion von Open Palm Films

im Verleih von Salzgeber