Auf DVD

In Sarmatien

ein Film von Volker Koepp

Deutschland 2013, 122 minuten, deutsch-litauisch-rumänisch-russische Originalfassung, teilweise mit deutschen Untertiteln

FSK 0

Kinostart: 20. März 2014

Als DVD in der Kollektion

In Sarmatien

Sarmatien, antikes Reich zwischen Weichsel, Wolga, Ostsee und Schwarzem Meer, aber auch das Traumland des Dichters Bobrowski, „in dem alle Völker und Religionen Platz fänden, hätte nicht die Geschichte alles eins ums andere Mal umgepflügt“. Einst die Mitte Europas, nun aus unserem Blick nahezu verschwunden. Volker Koepp besucht die Republik Moldau, Weißrussland, Litauen und die Ukraine, folgt den Gedichten Bobrowskis und den großen Strömen entlang bis zum Kurischen Haff. Immer wieder kommen Bilder und Protagonisten aus früheren Filmen dazu, wirkt die alte Zeit in die neue. Sehnsucht, Widerstand, Fortgehen und Wiederkommen: ein bewegter Blick auf Menschen und Landschaften in einer Zwischenzeit.

Frühere Filme wie „Grüße aus Sarmatien“ (1972), „Kalte Heimat“ (1994), „Herr Zwilling und Frau Zuckermann“ (1998), „Kurische Nehrung“ (2001) und „Dieses Jahr in Czernowitz“ (2003) belegen Volker Koepps jahrelange Verbundenheit mit Johannes Bobrowskis poetischem Traumland „Sarmatien“. Immer wieder ist der Dokumentarfilmemacher dorthin gefahren und die Beschreibungen des Dichters an der Realität der dort lebenden Menschen abgeglichen. „In Sarmatien“ ist eine Wiederbegegnung mit den Menschen und den Landschaften dieser Filme, die ausschnittsweise in die neuen Bilder einmontiert sind. Koepp geht aber auch neuen Spuren nach: zu den chassidischen Pilgern nach Uman, ins moldawische Kischinau oder in die weißrussische Memelstadt Grodno. Die Fragen sind überall die gleichen: Wie kann man dort leben und sich eine Zukunft vorstellen? Welche politischen und ökonomischen Möglichkeiten haben die Jungen? Was bedeutet „Heimat“ für sie? Und was „Europa“? In Bobrowskis Gedichten ist Sarmatien eine Heimat für alle. In Volker Koepps neuem Film bleiben die Menschen optimistisch, dass irgendwann einmal die historischen, die kulturellen, die nationalstaatlichen und die sprachlichen Grenzen durchlässig werden.

Biografie

VOLKER KOEPP (Regie)
1944: in Stettin geboren, aufgewachsen in Berlin
1962: Abitur in Dresden; Maschinenschlosserlehre
1963–65: Studium an der Technischen Universität Dresden
ab 1966: Studium an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam-Babelsberg
1969: Diplom
1970–91: Regisseur im DEFA-Studio für Dokumentarfilme in Potsdam-Babelsberg und Berlin
ab 1992: freier Regisseur und Autor; Gastprofessuren in Babelsberg, Lehrtätigkeit an der Filmakademie Baden-Württemberg
seit 1996: Mitglied der Akademie der Künste
2002: Freedom Award der American Cinema Foundation Los Angeles
2003: Preis der DEFA-Stiftung zur Förderung der deutschen Filmkunst
2005: Georg-Dehio-Kulturpreis/Deutsches Kulturforum östl. Europa
2010: zum Professor h.c. des Landes Brandenburg bestellt
2014: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
2021: Ehrenmitglied der Deutschen Filmakademie

Filmografie (Auswahl):

  • 1971

    „Schuldner“

  • 1972

    „Grüße aus Sarmatien“

  • 1973

    „Gustav J.“

  • 1974

    „Slatan Dudow“

  • 1975

    „Mädchen in Wittstock“

  • 1976

    „Das weite Feld“, „Wieder in Wittstock“

  • 1977

    „Hütes-Film“

  • 1978

    „Am Fluß“, „Wittstock III“

  • 1979

    „Tag für Tag“

  • 1980

    „Haus und Hof“

  • 1981

    „Leben und Weben“

  • 1982

    „In Rheinsberg“

  • 1983

    „Alle Tiere sind schon da“

  • 1983-85

    „Afghanistan 1362: Erinnerung an eine Reise“

  • 1984

    „Leben in Wittstock“

  • 1985

    „An der Unstrut“

  • 1986

    „Die F96“

  • 1987

    „Feuerland“

  • 1988/89

    „Märkische Ziegel“

  • 1989/90

    „Arkona – Rethra – Vineta“

  • 1990

    „Märkische Heide, Märkischer Sand“

  • 1991

    „Märkische Gesellschaft“, „In Karlshorst“, „In Grüneberg“

  • 1992

    „Neues in Wittstock“, „Sammelsurium – Ein ostelbischer Kulturfilm“

  • 1993

    „Die Wismut“

  • 1995

    „Kalte Heimat“

  • 1996

    „Fremde Ufer“

  • 1997

    „Wittstock, Wittstock“

  • 1999

    „Herr Zwilling und Frau Zuckermann“

  • 2001

    „Kurische Nehrung“

  • 2002

    „Uckermark“

  • 2004

    „Dieses Jahr in Czernowitz“

  • 2005

    „Pommerland“

  • 2006

    „Schattenland – Reise nach Masuren“

  • 2007

    „Söhne“, „Holunderblüte“

  • 2008

    „Memelland“

  • 2009

    „Berlin–Stettin“

  • 2011

    „Livland“

  • 2013

    „In Sarmatien“

  • 2016

    „Landstück“

  • 2017

    „Wiederkehr“, „Im Exil – Begegnungen mit Norman Manea“

  • 2018

    „Seestück“

  • 2023

    „Gehen und Bleiben“

Weitere Filme von Volker Koepp

Die Wismut

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Herr Zwilling und Frau Zuckermann

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Kurische Nehrung

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Uckermark

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Dieses Jahr in Czernowitz

ein Film von Volker Koepp

Schattenland

ein Film von Volker Koepp

Pommerland

ein Film von Volker Koepp

Söhne

ein Film von Volker Koepp

Holunderblüte

ein Film von Volker Koepp

Memelland

ein Film von Volker Koepp

Berlin – Stettin

ein Film von Volker Koepp

Livland

ein Film von Volker Koepp

Landstück

ein Film von Volker Koepp

Wiederkehr

ein Film von Volker Koepp

Seestück

ein Film von Volker Koepp

Gehen und Bleiben

ein Film von Volker Koepp